Die Würze des Lebens: Gewürze und Kräuter Estragon

Estragon
ist ein beliebtes Küchenkraut, das zur Familie der Korbblütler gehört. Auch bekannt als Kaiser- oder Schlangenkraut wurde Estragon früher auch Dragon oder Dragun genannt. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Mittelasien, heute wird die Gewürzpflanze aber meist in Süd- und Osteuropa angebaut. Die mehrjährige Pflanze wird bis zu 150 cm hoch und trägt von April bis Juni kleine gelbe Blüten. Estragon kann man mehrmals im Jahr ernten. Allerdings haben seine langen, schlanken Blätter kurz vor Beginn der Blütezeit den höchsten Gehalt an ätherischen Ölen und somit am meisten Geschmack und Aroma. Geerntet werden vom Estragon die jungen Triebe und die Blätter. Sie werden frisch oder getrocknet zum Würzen verwendet.

Estragon hat ein feines Anisaroma und schmeckt leicht würzig und bittersüß. Es wird geschmacklich meist in zwei Estragon-Sorten unterschieden: Dem französischen Estragon und dem russischen Estragon. Der französische Estragon schmeckt bittersüß und ist besonders aromatisch. Der russische Estragon ist dagegen weniger aromatisch.

Obwohl Estragon ein dominantes Aroma hat, kann man ihn mit vielen Kräutern kombinieren. So harmonieren Estragon und Thymian sehr gut miteinander. Daher findet man die beiden zusammen mit Rosmarin häufig in Kräutermischungen wie in Kräuter der Provence. Ebenfalls sehr lecker ist die würzig-kräuterige Kombination aus Estragon und Petersilie, Kerbel sowie Schnittlauch. In der französischen Küche hingegen wird Estragon mit Bohnenkraut oder Oregano in den sogenannten Fines Herbes verwendet.

Estragon soll eine heilende Wirkung haben. Denn aufgrund seiner vielen Bitterstoffe hat er einen wohltuenden Einfluss auf die Verdauung. Er soll die Produktion des Magensaftes anregen und dadurch das Verdauungssystem stärken. Zudem kann er den Stoffwechsel ankurbeln und gegen Rheuma sowie Gicht helfen.

Wer von den positiven Wirkungen profitieren möchte, kocht sich einen Estragon Tee. Dazu ca. 2-3 Zweige Estragon mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und für 5 Minuten ziehen lassen. Für etwas mehr Süße kann zusätzlich Honig mit in den Tee gegeben werden.

Doch Vorsicht: Bei zu hohen Dosen kann Estragon giftig sein. Denn wie Basilikum und Fenchel enthält auch Estragon den Stoff Methyleugenol, der in Verdacht steht, krebserregend zu sein. In handelsüblichen Mengen ist Estragon jedoch unbedenklich.

Estragon ist ein kulinarisches Multitalent. Das Würzkraut verfeinert cremige Saucen wie zum Beispiel Sauce Béarnaise, frische Salate und Gerichte mit Fisch, Fleisch, Geflügel oder Gemüse.
Ein Klassiker ist die Herstellung von Estragon-Senf. Mit ihm zaubert man würzige Marinaden und Vinaigrettes. Außerdem verfeinert Estragon-Senf hervorragend Mayonnaise oder auch Kräuterbutter. Besonders lecker ist Estragon zu Wild oder zu Lachs.

Tipp: Besonders gut läßt sich Estragon in Senf oder Essig konservieren.

Estragon kann sowohl getrocknet als auch roh gegessen werden. Ob man Estragon mit oder ohne Stiel essen möchte, bleibt einem selbst überlassen. Doch da es sich bei ihm um eine mehrjährige Pflanze handelt, können die Stiele recht dick und holzig werden, daher empfiehlt es sich lieber, nur die Spitzen zu essen.

Estragon ist dank seines würzigen Geschmacks das perfekte Gewürz für Gemüse. Besonders gut harmoniert er in Gemüsesuppen, aber auch mit Kartoffeln, Tomaten, roter Bete, Erbsen, Salaten oder Möhren. Lecker schmeckt Estragon auch zu Spargel.

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